Massentourismus anders gedacht: nachhaltiger, gerechter, demokratischer und zukunftsfähiger?
Der Massentourismus ist ein Phänomen, welches durch die fordistisch standardisierte
Massenproduktion touristischer Leistungen, für die Verbraucher:innen kostengünstige Urlaubsreisen und für die Anbieter:innen eben jener, durch hohe Stückzahlen, Gewinne und Wettbewerbschancen ermöglicht. Gleichzeitig nutzt dieser die sozialen und naturräumlichen Ressourcen eines touristischen Raumes oftmals deutlich über Gebühr und gefährdet damit nicht nur seine ökologischen Grundlagen, sondern schwächt auch die Tourismusakzeptanz der Bewohner:innen in von diesem Phänomen betroffenen touristischen Räumen.
Als nachhaltiger geltende Lösungsansätze, wie die eines ökologischen Tourismus, wären dabei zwar in der Lage, ökologische und soziale Problemfelder zu lösen, zeichnen sich allerdings oftmals durch kleinteilige Strukturen und geringe Stückzahlen aus, welche die ökonomischen Vorteile des Tourismus für die Gesamtregion deutlich verringern und, durch ein oftmals hohes Preisniveau auch die Frage nach der Reisegerechtigkeit aufwerfen. (Urlaubsreisen für weniger gut situierte Bevölkerungsschichten weniger möglich machen, welches sie aus sozialökonomischer Sicht gegen das Gebot der Reisegerechtigkeit verstoßen lassen.) Auf der Jahrestagung 2022 des AKTF sollen daher Möglichkeiten, Grenzen und Konzepte für einen „Massentourismus 2.0“ diskutiert werden.